Stuttgart

Eines vorweg. Eine Stadt, die nicht am Meer liegt…, eine Stadt, wo Leute eine Mischung aus schwäbisch und türkisch sprechen…, eine Stadt, wo beim Bäcker alles doppelt so teuer ist wie in Dresden..., eine Stadt, wo versnobte Mercedes’ und Porsches (uff, Leipzig ja auch) gebaut und gefahren werden, so eine Stadt kann eigentlich nicht schön und sympathisch sein. Aber Stuttgart hat definitiv das Beste aus seiner misslichen Lage gemacht! Ich mag es schon fast. Der Flughafen ist neu und hübsch, der Bahnhof wird es vielleicht irgendwann noch, wenn das Projekt „Stuttgart 21“ fertig gestellt ist (Schätzungsweise 2100 scheinbar…) Dann wird der Bahnhof unterirdisch sein und der deutsche Steuerzahler ein paar Milliarden € ärmer… Aber genug mit Verkehr. Stuttgart liegt zwischen netten Hügelketten, an deren Hängen sich die sonst so sparsamen Schwaben doch einiges an hübschen, teuer aussehenden Häuschen hingesetzt haben. So wie in Blankenese, nur nicht am Wasser. Aber 10000 mal größer als Blankenese! Sehr beeindruckend, wie es den Menschen dort unten in der anderen Ecke Deutschlands geht. Ich habe nicht einmal ein herunter gekommenes, verfallenes Haus gesehen! Alles renoviert und hergerichtet. Das war sehr beeindruckend, aber irgendwie hat das nicht so viel Reiz wie  Tschechien  :-)
Zum Reiseverlauf:
Am Samstagmorgen habe ich mich 6:15 Uhr aus dem Bett gerollt und auf dem Weg zum Flughafen begeben. Aufgrund des Feiertages (Uwe hatte schließlich Geburtstag und hat in Halle gefeiert) war’s auf Dresdens Straßen ziemlich leer. Der Flieger ging pünktlich und brachte mich in die Baden-Würtenberger Landeshauptstadt. Von deren Flughafen war es nur eine kurze S-Bahn Fahrt in Richtung Zentrum bis zur Haltestelle „Schwabstraße“. Sehr passender Name im Schwabenländle übrigens. Hätte ich nicht besser formulieren können... Direkt über der (unterirdischen) S-Bahn Station pflegt mein (kleiner) Cousin zu wohnen. Schnell die Bude erkundet, meinen Rucksack entleert und auf ging es, hinein ins tiefste Herz Stuttgarts. Das Herz ist länglich und nennt sich Königsstraße. Einen König habe ich nicht gesehen, aber jede Menge Geschäfte. Und Schlösser (altes und neues) haben die da auch noch mitten in der Innenstadt rum stehen! Einfach so. Nachdem wir diese Einkaufsmagistrale bis zum Bahnhof abgeschritten hatten reizte uns der „Mercedes Tower“. Dies ist ein Turm welchen man erklimmen, oder alternativ mit dem Aufzug erfahren kann. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Innenstadt und, noch besser, auf den Bahnhof. Nachdem ich mir nun also einen ersten Überblick verschafft hatte ging es gleich einmal weiter, hinauf auf den herrlich klingenden „Killesberg“. Dort wurde ein weiterer Turm bestiegen und wieder ein Rundblick genossen. Nachdem uns das dann genug Höhenluft gewesen war, verschoben wir den Ausflug zum  Fernsehturm auf Sonntag. Der Rest des Samstages wurde damit verbracht die U-Bahn (welche „Stadtbahn“ dort heißt und mehr oberirdisch fährt – die soll mal einer verstehen) zu erfahren. Dies führte uns nach Zuffenhausen. Der Porsche Stadt. Ich habe nichts von Porsche gesehen, sondern nur 32 Dönerläden und ebenso viele dunkle, urdeutsche Kneipen, wo man sich nicht reintraut. Sehr ungemütlich in Zuffenhausen. Danach war Feierabend.
Am Sonntagvormittag begab ich mich nach dem obligatorischen Tagesticketkauf alleine auf eine größere Rundfahrt durch die Randgebiete Stuttgarts. Zuerst ging es oberirdisch mit der U-Bahn nach Hedelfingen. Dann mit nem Bus rüber nach Obertürkheim, weiter nach Plieningen, dort Umstieg in ne weitere U-Bahn (die nur übers Feld fährt) nach Vaihingen (und das waren noch lange nicht alle „-ingingen“….) Dort angekommen schnell rein in ne weitere U-Bahn und ab zu der Verknüpfung der U-Bahnstrecke mit der Stuttgarter Zahnradbahn. Diese fährt dann sehr schön steile Straßen hinauf und an schicken Häusern vorbei. Ich muss nicht erwähnen, dass ich diese Bahn hoch und runter gefahren bin… Gegen Mittag bin ich dann noch einmal hinauf auf den Mercedesturm (heißt so, weil da ein Mercedesstern sich drauf rum dreht) und hab die Aussicht genossen. Am Nachmittag ging es dann hinauf auf den Fernsehturm. Dieser war der weltweit erste, welcher in Stahlbetonbauweise gebaut wurde! Quasi der erste, „moderne“ Fernsehturm der Welt! Also 1954 war er modern. Heutzutage ist er eher modern+55. Und seit 2006 werden auch nur noch Hörfunkprogramme ausgestrahlt. Also ist es eigentlich nur noch ein Radioturm. Aber der Ausblick ist fantastisch und der Eintritt mit nur 5€ moderat. Also hab ich da oben meinen Abend verbracht. Und schon waren die zwei tage auch schon wieder rum. Montag früh um 5 piepte der Wecker und es ging mit der S-Bahn zum Airport. Dort schnell am Check-in Automaten wie ein Businessmann (bin ja auch ein Businessstudent) eingecheckt und ab ging es nach Dresden. Der Flieger war leer, Germanwings wird bald pleite sein. Da mach ich also mein Praktikum nicht. Im Dezember geht es wieder nach Stuttgart, dann wird auch das Umland mal so richtig erkundet! Richtig Jo?

 

Flugzeug
Germanwings malt seine Flugzeuge an...

Bahnhof
Bahnhof

Königsstraße
Königsstraße

Weinberg
Weinberg hinterm Bahnhof!

Obertürkheim
Obertürkheim

Schwabentreff
Fangfrage, wer trifft sich hier?

Zahnradbahn
Zahnradbahn

Stuggi von oben
Die Stadt von oben.

von oben
Blick vom Fernsehturm

Herbst
Herbst